Bülach, 22.08.2014: Der Flughafen will den Lärm weiter über dem Norden kanalisieren. Was im Juni als zweimonatige Testphase angekündigt wurde, belastet die Nord-Gemeinden nun mindestens bis Ende März 2015 zusätzlich: Am Wochenende sowie an Deutschen Feiertagen soll zwischen 7 und 9 Uhr ausschliesslich nach Norden gestartet werden. Die IG-Nord sieht sich in ihrer bereits bei der Ankündigung des Testbetriebs geäusserten Skepsis bestätigt und wehrt sich vehement gegen eine zusätzliche Kanalisierung.
Die unter dem Deckmantel des Testbetriebs fortgesetzte Kanalisierung ist ein Schlag ins Gesicht der ohnehin schon stark lärmbelasteten Wohnbevölkerung im Norden des Flughafens. Die der IG-Nord zugehörigen Gemeinden tragen als traditionelle Anflugregion schon heute einen Grossteil des Fluglärms und wehren sich gegen eine weitere Kanalisierung.
An jedem Samstag und Sonntag sowie an allen deutschen Feiertagen fallen während des Testbetriebs täglich rund 30 zusätzliche Starts an. „Die Starts in den lärmsensiblen Randstunden waren in unseren Gemeinden deutlich spür- und hörbar und haben zu zahlreichen Anfragen und Unmutsäusserungen aus der Bevölkerung geführt“, sagt Hanspeter Lienhart, Präsident der IG-Nord.
Die IG-Nord hält die Ausdehnung des Testbetriebs von zwei auf neun Monate für unnötig. „Schon in den ersten zwei Monaten hat sich gezeigt, dass ein einachsiger Betrieb auf einer Piste nicht bewältigt werden kann und zu Verspätungen führt“, sagt Lienhart. „Wenn eine auf zwei Monate befristete Testphase um weitere sieben Monate verlängert wird, wirft das Fragen auf. Wir sind besorgt, dass der Flughafen mit einer befremdenden Salamitaktik die Nordkanalisierung vorantreiben will“, so Lienhart. Die IG-Nord wird den Testbetrieb weiterhin sehr kritisch verfolgen und sich mit aller Kraft gegen die Überführung der Nordstarts vom Test- in den Regelbetrieb zur Wehr setzen.
Medienmitteilung vom 3. Oktober 2024: Noch nie waren am Flughafen Zürich soviele Flugbewegungen während der Nachtflugsperrzeit zu verzeichnen, wie im Sommer 2024. Mit 194 Nachtflügen in den Monaten Juni, Juli und August stellt der Flughafen Zürich einen lärmigen neuen Rekord auf. Verstösse gegen das Nachtflugverbot werden von der Ausnahme zur Regel. Die Ruhebedürfnisse der Bevölkerung werden nicht respektiert. (Korrigierte Version der Medienmitteilung*)
Medienmitteilung vom 20. Dezember 2023: Die IG Nord hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL Einsprache gegen die Planauflage der Flughafen Zürich AG zum Neubau Dock A und zum Neubau ZRH-Tower eingereicht. Weil die "Hausaufgaben" gemäss dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom September 2021 noch immer nicht gemacht wurden, kommt die Pistenverlängerungsfrage und die jetzt anstehende Volksabstimmung zu früh. Die IG Nord fordert zudem in weiteren Eingaben den Schutz der Siedlungsqualität und der Siedlungsentwicklung in den Gemeinden im Norden des Flughafens sowie den Schutz des Werts der Liegenschaften.
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