Bülach, 13.04.2011– Die IG-Nord nimmt die Ergebnisse der Monitoring-Gruppe zur neuen Nachtflugsperre zur Kenntnis. Die Gruppe attestiert dem Flughafen, die im Sommer 2010 eingeführte Verlängerung der Nachtruhe eingehalten zu haben. Die IG-Nord nimmt den Flugbetrieb differenzierter wahr.
Seit Ende Juli 2010 gilt am Flughafen Zürich eine um eine Stunde verlängerte Nachtflugsperre. Neu dürfen Flugzeuge zwischen 6.00 und 23.00 Uhr Starten und Landen. Bis spätestens 23.30 Uhr kann der Flughafen Verspätungen abbauen.
In Notfällen darf der Flughafen Sonderbewilligungen für Flüge nach 23.30 Uhr erteilen. Dies ist beispielsweise bei Ambulanzflügen oder bei unvorhergesehenen Witterungsverhältnissen der Fall.
Unter Federführung des BAZL hat eine Monitoring-Gruppe die Einhaltung der neuen Nachtflugregelung während dem Winterflugplan (31. Oktober bis 26. März) untersucht. In dieser Zeit ist es insgesamt zu 134 Flügen nach 23.30 Uhr gekommen. Davon sind 113 alleine im Dezember angefallen.
Die IG-Nord begrüsst es, dass die Nachtflugsperre grundsätzlich eingehalten wird. 113 Übertretungen in einem Monat sind aber zu viel, auch wenn die Witterungsverhältnisse im Dezember äusserst schwierig waren.
„Es ist klar, dass ausserordentlich schlechtes Wetter zu Verspätungen führt. Dagegen wehren wir uns auch nicht. Der Flughafen sollte aber das Witterungsrisiko noch besser kalkulieren und seinen Flugplan entsprechend anpassen“, sagt Hanspeter Lienhart, Präsident der IG-Nord.
Die Bevölkerung im Norden ist besonders von den Nachtflügen betroffen, da Starts und Landungen nach 23.30 Uhr meistens über den Norden geführt werden.
Medienmitteilung vom 3. Oktober 2024: Noch nie waren am Flughafen Zürich soviele Flugbewegungen während der Nachtflugsperrzeit zu verzeichnen, wie im Sommer 2024. Mit 194 Nachtflügen in den Monaten Juni, Juli und August stellt der Flughafen Zürich einen lärmigen neuen Rekord auf. Verstösse gegen das Nachtflugverbot werden von der Ausnahme zur Regel. Die Ruhebedürfnisse der Bevölkerung werden nicht respektiert. (Korrigierte Version der Medienmitteilung*)
Medienmitteilung vom 20. Dezember 2023: Die IG Nord hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt BAZL Einsprache gegen die Planauflage der Flughafen Zürich AG zum Neubau Dock A und zum Neubau ZRH-Tower eingereicht. Weil die "Hausaufgaben" gemäss dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom September 2021 noch immer nicht gemacht wurden, kommt die Pistenverlängerungsfrage und die jetzt anstehende Volksabstimmung zu früh. Die IG Nord fordert zudem in weiteren Eingaben den Schutz der Siedlungsqualität und der Siedlungsentwicklung in den Gemeinden im Norden des Flughafens sowie den Schutz des Werts der Liegenschaften.
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